Mädchenschutz

Titelblatt

Mitteilungen an die Vorstände und Vertrauenspersonen der katholischen Mädchenschutzvereine Westdeutschlands 1916,1 (Sept.) – 1917,9 (Nov./Dez.)
Der Mädchenschutzverein 4. 1920/21 – 6. 1922
Mitteilungen an die Vorstände und Vertrauenspersonen der katholischen Mädchenschutzvereine
Mädchenschutz 1. 1924/25 – 15. 1939
Zeitschrift des Deutschen Nationalverbandes der katholischen Mädchenschutzvereine

(Freie Wohlfahrtspflege; 13)

2.264 Seiten auf 33 Mikrofiches
2007, ISBN 978-3-89131-495-1

Silber negativ: EUR 252,– (ohne Mwst.) / EUR 299,88 (inkl. Mwst.)

Seit Ende des 19. Jahrhunderts zog es immer mehr schulentlassene Mädchen und junge Frauen in die Stadt, um der auf dem Land herrschenden Armut zu entgehen und in der Stadt eine selbstbestimmte Existenz zu erreichen. Viele dieser jungen Frauen arbeiteten in den Fabriken oder in Haushalten. Sie waren der Gefahr ungerechter und ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse sowie der Prostitution und des Mädchenhandels ausgesetzt. Um vor diesen Gefahren Schutz zu bieten und gleichzeitig die jungen Frauen in ihre Suche nach Existenzsicherung, Selbständigkeit und Freiheit zu unterstützen, bildeten sich vielerorts katholische Mädchenschutzvereine mit dem Ziel, sowohl in den Heimatorten wie in den Städten ein Netz von Vertrauenspersonen zur Beratung anzubieten.
Für den ersten Kontakt und zum Schutz vor Menschenhändlern am Bahnhof entstanden die ersten Bahnhofsmissionen. Es wurden Wohnheime eingerichtet und Stellenvermittlungen aufgebaut sowie Hilfen zur beruflichen Qualifizierung in Aus- und Weiterbildung angeboten, des weiteren Kultur- und Freizeitangebote für die heimatentwurzelten Frauen.

1902 wurde auf dem 3. Internationalen Kongreß der Mädchenschutzvereine in München eine Vorbereitungskommission zur Ausarbeitung einer Satzung für einen Deutschen Nationalverband der Katholischen Mädchenschutzvereine ins Leben gerufen, deren Vorsitz Lorenz Werthmann, dem Gründer und Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes (gegr. 1897), übertragen wurde. Bereits 1895 war der erste Marianische Mädchenschutzverein in München gegründet worden, u. a. von Christiane von Preysing und Ellen Ammann, letztere auch Gründerin der ersten Katholischen Bahnhofsmission (1897). Weitere Vereine mit lokalem, diözesanem oder regionalem Zuschnitt bildeten sich heraus. Da Wanderungsbewegungen an nationalen Grenzen nicht haltmachen, waren Hilfe wie Organisation des Mädchenschutzes von Anfang an auch international ausgerichtet. Und so kam es bereits 1897 unter Beteiligung des Münchener Vereins zur Gründung eines internationalen Verbandes des katholischen Mädchenschutzes mit Sitz in der Schweiz. Die Gründung des Deutschen Nationalverbandes der Katholischen Mädchenschutzvereine als Zusammenschluß der in Deutschland bestehenden katholischen Mädchenschutz-Organisationen gelang 1905 anläßlich des 52. Katholikentages in Straßburg. Ziel war es, die bereits bestehenden Organisationen und Aktivitäten auf dem Gebiet des Mädchenschutzes zusammenzuführen und zu koordinieren.

Mit Gründung einer Verbandszeitschrift, die mit dem ersten Heft im September 1916 startete, folgte man einem Beschluß der Generalversammlung des Deutschen Nationalverbandes vom 19. Juli 1916 in Mülheim/Ruhr. Die Zeitschrift sollte die Kommunikation der Mitglieder des Nationalverbandes unterstützen und den Austausch über die Praxis lokaler Vereine fördern sowie Informationen über rechtliche Bestimmungen und allgemeine Entwicklungen der staatlichen Jugendpflege vermitteln. 1922 wurde für den Nationalverband ein Generalsekretariat in der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg eingerichtet. Dem Verband gehörten 1923 bereits 388 Mädchenschutzvereine und über 80 Bahnhofsmissionen an. Ab dieser Zeit bis in die 60er Jahre prägten vor allem zwei Persönlichkeiten den Verband: Christine Teusch als Vorsitzende und Elisabeth Denis als Generalsekretärin (seit 1928). Ab 1924 erschien die Verbandszeitschrift, die aufgrund finanzieller und organisatorischer Schwierigkeiten seit 1922 nicht mehr hatte erscheinen können, unter neuem Titel, herausgegeben vom Generalsekretariat in Freiburg. Erste Schriftleiterin war Helen Hoffmann, ab dem 4. Jahrgang Elisabeth Denis. Die neue Zeitschrift sollte als Fachorgan zu einer wissenschaftlichen Vertiefung der Mädchenschutzarbeit beitragen. Im Mittelpunkt standen Beiträge zu grundsätzlichen Fragen des Mädchenschutzes und Darlegung und Diskussion gesetzgeberischer Neuerungen. Daneben standen biographische und historische Beiträge, (Jahres)Berichte aus der Praxis der Vereine und verbandliche Informationen. Als Leser wollte man außer den Mitgliedern des eigenen Verbandes und weiterer katholischer Kreise alle in der Jugendpflege Tätigen oder mit erzieherischen Aufgaben betrauten Personen, Eltern, Lehrer und Seelsorger erreichen.