Titelcover "Erlanger Flieger"

Erlanger Flieger

Luftsport in Erlangen 1911 – 1945

Harald Fischer Verlag, Erlangen
Festeinband, 266 S., 220 farbige Abb.,
ISBN 978-3-89131-539-2
EUR 39,00

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Kurzbeschreibung

Mit dem Buch »Erlanger Flieger. Flugsport in Erlangen 1911–1945« präsentiert Harald Fischer ein Stück Erlanger Zeitgeschichte: die Geschichte der Flugsport-Vereinigung Erlangen, die Anfänge und die Entwicklung des Segelfliegens in Erlangen.

Wie fliegt man ohne Motor? Die Antwort war nicht einfach. Von den Hüpfern auf Anhöhen im Erlanger Umland mit abenteuerlichen Konstruktionen war es ein weiter Weg zu den Flugzeugen, die den heutigen zumindest äußerlich ähneln, und hin zu Fliegern, welche die Thermik optimal zu nutzen gelernt haben. Am Ende standen Ernst Prells Flug zum Staffelstein oder die denkwürdigen Langstreckenflüge von Kurt Schultheiß nach Frankfurt und von Hermann Nein zum Brocken.

Diesen Weg beschreibt Harald Fischer mit vielen Illustrationen aus der Zeit, was die Erzählung auch für Leser mit wenig Ahnung vom Segelfliegen anschaulich, interessant und abwechslungsreich macht.

Der Autor stellt das Segelfliegen in Erlangen in das politische Umfeld, das für den Zeitraum des Buches prägend war. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg trauerten die Vereinsmitglieder der verlorenen Größe der Luftwaffe nach, während nach dem Anschluss des Vereins an den nationalsozialistischen Deutschen Luftsportverband die Rekrutierung von geeignetem Nachwuchs für Hitlers Luftwaffe im Vordergrund stand. Nur wenige Jahre lang war ein freies Vereinsleben möglich, wo allein dem Flugsport gehuldigt wurde, so wie wir es seit den Nachkriegsjahren kennen.

Fliegen war in dieser Zeit etwas Außergewöhnliches, von Romantik und Abenteuer umweht – lange bevor wir uns daran gewöhnt haben, nach Griechenland in den Urlaub zu fliegen. Diese Fliegerromantik wurde denn auch ins Stadtleben von Erlangen hineingetragen, durch Flugshows und Ausstellungen bis hin zur Flugzeugtaufe im Redoutensaal.

Der Einsatz der Vereinsmitglieder für ihr Hobby war bemerkenswert: Flugmaschinen wurden in Eigenregie gebaut und die Technik wurde verbessert, nicht zuletzt dank den Erfahrungen, die man beim Modellbau gemacht hatte. Auch mussten Flugzeuge aufwändig ge-wartet werden. Bei jedem Start wurde anfangs geschoben und gezogen, bis man sich oft nur ein paar Meter in die Luft hob.

Die Geschichte des Segelflugs in Erlangen wird vom Autor zugleich als Teil der Geschichte des Flugwesens beschrieben: die ersten Motorfieger, die nach Erlangen kommen, die ersten Fallschirmsprünge, die hier zu sehen waren, oder die begeisterte Menge, die dem Zeppelin zujubelte, der über Erlangen kreuzte.

Harald Fischer hat der Flugsport-Vereinigung ein bleibendes Denkmal gestiftet – mit einem fundierten Buch, das sich auf eine umfassende Quellenarbeit und Gespräche mit Zeitzeugen stützt. »Erlanger Flieger« ist das erste Buch, in dem ein bayerischer Luftsportverein umfassend von den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs dargestellt wird.

Prof. Dr. Oskar Kurer

Inhalt

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