»Fuldaer Evangeliar«

Titelblatt "Fuldaer Evangeliar"

»Fuldaer Evangeliar«
Quattuor Evangelia
Fulda um 850/870

Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg
Codex: Ms. 9

1 CD-ROM für Mac/PC; PDF-Format
ISBN 3-89131-422-1
EUR 180,–

Die prachtvolle Pergamenthandschrift entstand, wie anhand des Schreibstils festgestellt werden konnte, in der Mal- und Schreibschule der Reichsabtei Fulda.

Der Codex zählt zur Gruppe der sogenannten Ada-Handschriften, benannt nach der karolingischen Äbtissin Ada, vermutlich einer Schwester Karl des Großen. Die in Trier aufbewahrte Ada-Handschrift und die nach dieser Vorlage hergestellten und benannten weiteren Handschriften gelangten als königliche oder fürstliche Geschenke an Klöster des Reiches und dienten dort vor allem als Vorlage für weitere Evangeliare.

Bild aus dem "Fuldaer Evangeliar"

Der Wechsel von insularen und karolingischen Stilelementen läßt eine relativ genaue Datierung auf 850 - 870 zu.

Der reich bebilderte Codex gehörte über Jahrhunderte zum Bestand der Klosterbibliothek Heilsbronn bei Ansbach. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Handschrift an die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg.

Die Handschrift besteht aus 132 Pergamentblättern mit den Texten der vier Evangelien. Am Anfang des Bandes finden sich 14 Seiten mit Kanontafeln. Die Kanons stehen jeweils zwischen vier oder fünf Säulen. Im halbkreisförmigen Bogenwerk über den Säulen thronen die Evangelisten flankiert von Stier, Adler und Löwe. Säulen und Bogenwerk sind mit farbenprächtigen und kunstvollen Ornamenten geschmückt. Aus den Bogenansätzen wachsen Pflanzen, auf denen bei fünf Seiten auch Vögel sitzen.

Vor den einzelnen Evangelientexten steht jeweils das Bild des Evangelisten. Jeder Evangelientext beginnt dann mit einer meisterhaften Zierseite.