Titelcover "Der Präsident des Guten und Bösen "

Der Präsident des Guten und Bösen

Die Ethik George W. Bushs

Harald Fischer Verlag, Erlangen
kart., 286 Seiten,
ISBN 978-3-89131-413-5
EUR 15,00 UVP (freier Preis; Ladenpreisaufhebung)

Kurzbeschreibung

Nach seiner Wahl zum amerikanischen Präsidenten avancierte George W. Bush schnell zum prominentesten Moralisten unserer Zeit. Ob es um den »Krieg gegen den Terror« ging oder um einen höheren Anspruch der Unternehmensethik. Es ging Bush immer auch um den Kampf des Guten gegen das Böse.

Peter Singer hat die wichtigsten politischen Entscheidungen aus den ersten vier Jahren von Bushs Präsidentschaft einer ethischen Prüfung unterworfen. Und er hat sie an Bushs eigenem moralischen Anspruch gemessen.

Nach Bushs erneutem Wahlsieg im November 2004 kommt Singers Betrachtungen eine ganz unerwartete Rolle zu. Sie zeigen Strukturen und Motive in Bushs Denken und Werten auf, die auch dessen künftige Entscheidungen prägen dürften.

Singer über Bush

Die Tatsache, daß George W. Bush der Präsident der einzigen Supermacht auf der Welt ist, ist Grund genug, seine moralischen Ansichten verstehen zu wollen. Aber es ist nicht der einzige Grund. Bush steht für eine spezifisch amerikanische Moralauffassung - die zwar nicht von allen Amerikanern geteilt wird, im amerikanischen öffentlichen Leben aber eine wichtigere Rolle spielt als irgendwo sonst. Nachdem ich den größten Teil meines Lebens außerhalb der Vereinigten Staaten verbracht habe, bin ich oft davon beeindruckt, welche unterschiedlichen Auffassungen Amerikaner gegenüber Europäern, Australiern und sogar Kanadiern in politischen, sozialen und ethischen Fragen haben. Bush und ich gehören zu einer Generation - wir sind sogar am gleichen Tag, dem 6. Juli 1946, geboren - und dennoch leben wir in gewisser Weise in verschiedenen ethischen Welten. Bush besser zu verstehen bedeutet, eine Linie in dem komplexen Gedankengefüge zu verstehen, das Amerika anders macht. Darum ist dieses Buch nicht nur eine Untersuchung über die Ethik eines Präsidenten der Vereinigten Staaten, sondern auch der Blick eines Außenseiters auf eine Hauptrichtung des amerikanischen Denkens - die Denkrichtung, die zur Zeit die Politik der die Welt dominierenden Nation bestimmt und die offen das Ziel vertritt, das 21. Jahrhundert zum »amerikanischen Jahrhundert« zu machen. (S. 24/25)

Letzten Endes ist es unmöglich, mit Sicherheit zu wissen, wie ehrlich Bush und seine Berater es mit der von ihm verkündeten Ethik meinen. Das vorliegende Buch kann als ein Versuch gesehen werden, alle Möglichkeiten auszuloten. Wenn Bush von seiner Ethik spricht, meint er es entweder ehrlich oder nicht. Meint er es nicht ehrlich, ist er allein deshalb zu verurteilen. Ich bin von der entgegengesetzten, großzügigeren Annahme ausgegangen: daß er es ehrlich meint und wir seine Ethik ernst nehmen und an ihren eigenen Ansprüchen und Früchten messen sollten. (S. 236)

Der Autor

Peter Singer wurde am 6. Juli 1946 in Melbourne, Australien, geboren. Er lehrte an Universitäten in Europa, Australien und in den Vereinigten Staaten. Seit 1999 ist er Professor am Center for Human Values an der Universität Princeton und lebt in New York.

Singer hat seit den 70er Jahren immer wieder Themen von gesellschaftlicher Brisanz aufgegriffen. Mit Animal Liberation initiierte er die internationale Tierrechtsbewegung, seine Ethikstudien zum medizinischen Umgang mit schwerstgeschädigten Neugeborenen und seine Befürwortung der aktiven Sterbehilfe haben vor allem in Deutschland heftige Kontroversen ausgelöst. Zuletzt befaßte sich Singer mit den ökologischen und ethischen Folgen der Globalisierung.

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