Satirische Zeitschriften ISSN 1435-4020

Hg. von Alfred Estermann

Titelblatt des »Eulenspiegel«

Die Revolution von 1848 war nicht nur für die politischen Verhältnisse in Deutschland ein einschneidendes Ereignis, sondern verhalf auch dem Pressewesen zu einer Reihe von Zeitschriften, die ein äußerst aufschlußreiches Panoptikum ihrer Zeit liefern. Mit scharfen, lakonisch präzisen Wortbeiträgen und prägnanten Bildern machten sich die wegen ständig drohender Zensur oft getarnt erschienenen oder gar kurzzeitig verbotenen Hefte über regionale, nationale und internationale Verhältnisse der Zeit lustig, wobei jedoch die ernsthafte kritische Intention im Hintergrund nur selten fehlt.

Mit ihrer zwischen wenigen Jahrzehnten bis zu einem ganzen Jahrhundert liegenden Erscheinungsdauer geben die satirischen Zeitschriften einen historischen Überblick über die Zeit zwischen Vormärzdemokratie und Nationalsozialismus, von Metternich über Wilhelm II bis Hitler, und stellen so ein Zentralstück für die Forschung dar.

Trotz der großen Auflagen sind die erhaltenen Exemplare durchwegs lückenhaft. Das schlechte Papier, die gewaltigen Volumina und die Kurzlebigkeit haben die satirischen Zeitschriften zu keinem begehrten Sammelobjekt werden lassen.

Die vorliegende Edition widmet sich der umfangreichen Rekonstruktion und Neupublikation der bekanntesten deutschsprachigen satirischen Zeitschriften.