Großes illustriertes Frauen-Lexikon

Titelblatt "Frauen-Lexikon"

Großes illustriertes Frauen-Lexikon
Berlin; Herlet 1900
Sicherster Ratgeber und bequemstes Nachschlagebuch über alle Bedürfnisse und Angelegenheiten in Wohnung, Küche, Keller, Garten ...
hg. von Auguste Krüger und Franz Jul. Dillon

(Historische Quellen zur Frauenbewegung und Geschlechter-
problematik, HQ 54)

1.335 Seiten auf 15 Mikrofiches
2002, ISBN 3-89131-394-2

Diazo negativ: EUR 110,– (ohne Mwst.) / EUR 130,90 (inkl. Mwst.)
Silber negativ: EUR 132,– (ohne Mwst.) / EUR 157,08 (inkl. Mwst.)

Anliegen der Herausgeber des Großen illustrierten Frauen-Lexikons war es, unter den Hunderten von Gegenständen, die einen gut geführten Haushalt auszeichneten, all jene zusammenzutragen, die sich erfahrungsgemäß als unverzichtbar und lehrreich für jede Frau erwiesen. Das Ergebnis macht deutlich, daß sich das Unternehmen als weitaus umfassender als zunächst angenommen erwies. Berücksichtigt werden sollte schließlich nicht nur »der Haushalt im gewöhnlichen engeren Sinne«, sondern alles, was auch über Küche und Keller hinaus reichte. Obschon die »Einrichtung, Ordnung, Ausschmückung und Reinhaltung der Wohnung« ein Hauptkapitel bildete, fanden doch auch Themen wie die Jagd, die Pflege von Haustieren, Obst- und Gemüsebau oder zahlreiche Rezepte für Krankheitsfälle ihren Eingang. In einem ausführlichen Anhang wurden schließlich die Grundzüge der gesamten Schönheitspflege erläutert. Erschlossen wurden die umfangreichen Artikel, die sich mit Art, Herkunft, Gebrauch und Behandlung dieser so unterschiedlichen Gegenstände beschäftigten, durch ein ausführliches Sachregister und ergänzt durch zahlreiche, zum Teil sehr aufwendig gestaltete Illustrationen. Der in zwei Bänden erschienene Ratgeber für die »werdende und denkende Hausfrau« traf somit den weiblichen Geschmack der Zeit: »So wird es wohl nicht als unbescheiden gelten können, wenn Verfasser und Verleger den freudigen Ausruf einer in solchen Dingen reich erfahrenen Dame adoptieren, welche das Buch während seines Entstehens kennen lernte und dasselbe bezeichnete als Das Goldene Frauen-Buch.«

Gerade durch das völlige Fehlen jeglichen kritischen Hinterfragens der traditionellen weiblichen Rolle zeichnet das Lexikon aus heutiger Sicht ein äußerst umfassendes und aussagekräftiges Bild der Erwartungen an die »perfekte Hausfrau« an der Wende zum 20. Jahrhundert.